Ich bin Gast bei Familie von Stamm Inhaber, des Restaurants von Stamm in Uetersen. Anfang 2011 übernahm das junge Ehepaar das Restaurant der Familie, das bereits seit 1899 der Familie von Stamm gehört und ein vielseitiges Spektrum an Speisen und Getränken bietet. Eines unsere Gesprächsthemen war heute vorrangig „die Jugend“. Wir sind der Meinung, dass wir in Uetersen Jugendbegegnungsstätten benötigen.
„Meine Tür wird für die Bürgerinnen und Bürger immer offen stehen“
Eine aufregende Zeit liegt vor dem Pinneberger CDU-Politiker Baris Karabacak: Der 32-Jährige kandidiert für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Uetersen und befindet sich mitten im Wahlkampf. Wie er überhaupt zur Politik gekommen ist, welche Pläne er für die Rosenstadt hat und warum ihm besonders die Jugend am Herzen liegt – davon berichtet er in dem folgenden Gespräch.
Wie hat Ihre politische Karriere begonnen?
Meine politische Karriere hat 2011 in Pinneberg damit begonnen, dass ich Mitglied derCDU geworden bin. Das politische Interesse erwachte jedoch schon weitaus früher. Als ich meine Ausbildung zum Bürokaufmann absolviert habe, kam der erste Kontakt mitder CDU zustande. Ich fand die politischen Gegebenheiten spannend und interessant –daraufhin bin auf die Pinneberger Partei zugegangen und wurde kurz darauf Mitglied in der Fraktion. 2012 wurde ich Vorsitzender des Landesfachausschusses fürIntegration in Kiel; zwei Jahre später wurde ich in den Landesvorstand der CDU gewählt. Ich war von nun an im Team von Daniel Günther und habe insgesamt vierJahre mit ihm zusammengearbeitet – von 2014 bis 2018. Seit 2016 bin ich außerdem Ratsherr in Pinneberg.
Aus welchen Gründen sind Sie Mitglied der CDU?
Gerade wegen des Buchstabens „C“. Das C steht für den christlichen Glauben, für die christlichen Werte und für ein besonderes Fundament in unserer Gesellschaft. Diese sind für mich Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Für diese Werte stehe ich ein, ich kann mich mit allen drei Punkten identifizieren. Darüber hinaus ist die CDU einePartei, in der jeder herzlich Willkommen ist, der sich zum christlichen Menschenbild bekennt. Die christlichen Werte sind wie eine Einladung zu verstehen, eine Einladung für jeden. Und das Thema Familie wird in der CDU großgeschrieben – ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist.
Was reizt Sie konkret an der Kommunalpolitik?
An der Kommunalpolitik reizt mich vor allem, dass man die Erfolge sofort sehen kann – sowohl die kleinen als auch die großen. Damit meine ich die gemeinsamen Erfolge, die man mit der Partei, mit der Fraktion und der Ratsversammlung erreicht hat. Und Kommunalpolitik ist sehr nah dran am Bürger, das gefällt mir besonders.
Sie befinden sich gerade aktiv im Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters von Uetersen – warum sind ausgerechnet Sie der geeignete Kandidat für dieses verantwortungsvolle Amt?
Ich bin definitiv der richtige Kandidat für dieses Amt, da mir die Belange, Interessen und aber auch Sorgen der Uetersener Bürgerinnen und Bürger sehr am Herzen liegen und ich hinhöre und aktiv bin. Zum einem bringe ich das passende Knowhow mit. Dazu gehört ein umfangreiches Netzwerk, das dringend benötigt wird, um Uetersen aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Das bedeutet in der Praxis, dass ich sowohl mit dem Ministerium in Kiel als auch mit dem Bundesministerium in Berlin bestens vernetzt bin. Dadurch weiß ich beispielsweise, wie Fördergelder beantragt werden und wo die Stadt Unterstützung bekommt. Und ich bin mir darüber im Klaren, an welcheTüren ich klopfen muss, um diese Belange durchzusetzen. Zum anderen werde ichgemeinsam mit den Bürgerinnen und den Bürgern in Uetersen in diesem Zuge dringend benötigte Strukturen, Erneuerungen und Ausbesserungen schaffen.
Sie sind in Pinneberg geboren und aufgewachsen – was verbindet Sie mit Uetersen?
Meine Kindheit verbindet mich mit Uetersen. Ich habe hier bereits als kleiner Junge oft Zeit mit meinen Eltern verbracht –beispielsweise haben wir jeden Samstagvormittag in Uetersen eingekauft. Und wir waren oft im Rosarium. Ich habe also aus meiner Kindheit viele positive Erinnerungen an und aus Uetersen mitgenommen. Mittlerweile habe ich viele Freunde in Uetersen und einige meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen hier. Hinzu kommt, dass ich mit vielen in Uetersen ansässigen Unternehmen vernetzt bin und viel beruflich in der Stadt zu tun habe. Und nicht zuvergessen: meine Mitgliedschaft im Uetersener Schützenverein.
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, für das Amt des Bürgermeisters zukandidieren?
Natürlich wird man nicht von heute auf morgen als Bürgermeister geboren, vielmehr wächst man in diese Aufgabe hinein. Ich habe lange Zeit überlegt, ob ich das wirklich machen soll, denn es ist sehr viel Verantwortung damit verbunden. Die Entscheidung ist letztendlich durch viele intensive Gespräche mit Freunden, meiner Familie und Bekannten aus Politik und Wirtschaft gewachsen und gereift. Schließlich habe ich einen Entschluss gefasst und dieser heißt: Ja, ich mache das! Bevor ich mich offiziell beworben habe, war ich für drei Monate fast jeden Tag in Uetersen. Ich habe mir wirklich jede Ecke der Stadt angeschaut, habe alte Beschlüsse durchgelesen und mirWissen darüber angeeignet, wo etwas getan, wo etwas passieren muss. Ich habe mich ausführlich vorbereitet und fühle mich nun bestens gerüstet für diese anspruchsvolle Aufgabe. Sie ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich kremple die Ärmel hoch und knie mich rein.
Und wie sehen Ihre Pläne für Uetersen konkret aus?
Ich möchte der Bürgermeister für alle werden – dieser Anspruch ist mir sehr wichtig. Ich möchte alle mitnehmen, alle ansprechen und für alle arbeiten. Besonders die Jugend braucht unbedingt einen neuen Treffpunkt. Aber auch um die Senioren muss sich besser gekümmert werden. Es gibt in der Stadt viel zu wenig Begegnungsstätten für die älteren Menschen, wo sich diese treffen, unterhalten, Kaffee trinken oder Spielenachmittage verbringen können. Hinzu kommt die leicht marode Infrastruktur. Sowohl die Fahrradwege als auch die Busverbindungen müssen ausgebaut und optimiert werden. Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen häufiger fahren und besser an das Verkehrsnetzwerk angepasst werden. Dies ist auch wichtig für die in Uetersen ansässigen Unternehmen. Uetersen darf nicht noch mehr Unternehmer verlieren; das gilt es unbedingt zu verhindern – auch durch eine leistungsfähige Wirtschaftsförderung! Und ich möchte das Image von Uetersen als Rosen- und Hochzeitsstadt aufrechterhalten und stärken. Uetersen hat ein ungeheuer großes Potenzial. Das Rosarium beispielsweise ist wunderschön. Auch die Altstadt mit der Klosterkirche ist absolut sehenswert und könnte als Attraktion für Touristen besser beworben werden. Hier ist ein positives Stadtmarketing und Management gefragt. Auch der Uetersener Hafen bietet viele Möglichkeiten – hier muss ebenfalls mehrangepackt werden. Ich denke in diesem Zusammenhang an gastronomische Events wie Hafenfeste oder vielleicht einen Biergarten.
Sollten Sie die Wahl gewinnen – worauf könnten sich die Bürger Uetersensverlassen?
Sie können sich primär darauf verlassen, dass ich ehrlich, gewissenhaft und bürgernah bin. Ich werde nicht nur Versprechungen machen, sondern diese auch halten. Meine erste Zusicherung ist, sollte ich die Wahl gewinnen, dass ich nach Uetersen ziehen werde, um direkt vor Ort zu sein.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen in der Gestaltung derUetersener Politik?
Ich habe einen anderen Blickwinkel auf Uetersen. Dieser ermöglicht es mir zuerkennen, wo die Probleme, Schwachstellen und zukünftigen Aufgaben liegen und ich kann diese beim Namen benennen. Das wohl größte Problem ist derzeit, dass Projekte nicht zu Ende gebracht werden. Es wird viel angefangen, aber nichts bis zum Ende durchgezogen. Die Politik ist sehr langsam. Besonders die Kinder und die Jugendleiden darunter.
Gerade die Zukunft von Kindern und Heranwachsenden liegt Ihnen am Herzen – worauf kann sich demnach die Jugend Uetersens freuen?
Zunächst einmal kann sich die Jugend von Uetersen darauf freuen, dass sie einen jungen Bürgermeister haben wird, der für sie immer ansprechbar ist und mit ihnen in den Dialog gehen wird. Meine Tür wird für die Belange der Kinder und der Jugend offen stehen und ich werde ihre Sorgen und Interessen selbstverständlich ernst nehmen. Gerade die Jugend ist mehr als wichtig für unsere wachsende Stadt – sie muss gefördert werden, damit sie in Uetersen bleibt. Denn viele Jugendliche ziehen nachdem Schulabschluss weg und kehren der Stadt den Rücken. Aktuell wünscht sich die Jugend in Uetersen einen neuen Kunstrasenplatz zum Fußballspielen. Das haben mir Mitglieder aus dem Sportverein zugetragen. Darum werde ich mich als erstes kümmern – das ist versprochen!
Was unterscheidet Ihre Fähigkeiten von denen Ihrer Mitstreiter?
Der größte Unterschied ist in aller erster Linie, dass ich ein sehr großes Netzwerk mitbringe und das, obwohl ich noch verhältnismäßig jung bin. Hinzu kommt meine langjährige Erfahrung in Politik und Wirtschaft. Ich kann sowohl jüngere als auch das ältere Bürgerinnen und Bürger ansprechen. Gerade in der Jugendarbeit habe ich schonviel gemacht. Und wenn ich zurückblicke, kann ich auf viele Erfolge verweisen, die meine Fähigkeiten unterstreichen.
Sie haben sich vor kurzem mit einem Personaldienstleistungsunternehmen selbstständig gemacht. Und auch das Amt des Bürgermeisters ist mit sehr viel Arbeit verbunden – wie wollen Sie beide Tätigkeiten unter einen Hut bekommen?
Gerade für Uetersen wird das Amt des Bürgermeisters mit viel Arbeit verbunden sein, darüber bin ich mir im Klaren. Auf mich wird ein Fulltime-Job mit einer 60-, 70-Stunden-Woche mit Wochenenden zukommen – da wird keine Zeit mehr für eine andere Tätigkeit bleiben, denn ich werde mich voll und ganz auf das Amt des Bürgermeisters konzentrieren. Meine Firma wird meine Firma bleiben, aber ich werde eine weitere Leitung einstellen, damit das Unternehmen dann in meinem Sinne weiterführt wird.
Wie werden Sie den weiteren Wahlkampf gestalten?
Das Jahr 2020 stellt uns in allen Bereichen vor neue Herausforderungen. Die aktuellen Hygienemaßnahmen werden von mir und meinem Team stets penibel eingehalten. Ich habe zudem eine sehr wichtige Aktion ins Leben gerufen: Und zwar gehe ich direkt in die Unternehmen rein und schaue mir an, wie die Bürgerinnen und Bürger Uetersens arbeiten. Ich half zum Beispiel bei Edeka an der Kasse aus. Geplant sind weitere Aktionen im Einzelhandel, Industrie und der Gastronomie. Ich mache also quasi kleine Praktika in unterschiedlichen Firmen aber auch alltäglichen, wichtigen und öffentlichen Institutionen. Außerdem plane ich weitere Aktivitäten in Uetersen – darauf dürfen Sie noch gespannt sein!
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